Der gehörlose Bär

Irmgard Hammer, die Autorin von "Der gehörlose Bär", bringt ihre ganz persönliche Erfahrung in dieses besondere Märchenbuch ein. Geboren und aufgewachsen in Tirol, hat sie als gehörlose Frau schon früh die Herausforderungen erlebt, denen gehörlose Kinder oft begegnen. Ihre eigenen Schwierigkeiten beim Lesen in der Kindheit inspirierten sie dazu, kreative Wege zu finden, um Geschichten zu erleben – sei es durch Comics oder fantasievolle Bilder. Später entdeckte sie im Gehörlosentheater, wie kraftvoll und lebendig Geschichten in Österreichischer Gebärdensprache werden können. Als erfahrene Gebärdensprachlehrerin und Expertin in der Gebärdensprachförderung hat Irmgard mit gehörlosen Kindern und ihren hörenden Familien gearbeitet. Dabei erkannte sie, wie wichtig es ist, barrierefreie Zugänge zur Bildung zu schaffen, besonders für Kinder, die mit der Österreichischen Gebärdensprache aufwachsen. Dieses Bedürfnis brachte sie dazu, Der gehörlose Bär zu schreiben – ein Buch, das gehörlosen und schwerhörigen Kindern mit dem Bären als Identifikationsfigur dient und ihnen Zugang zu einer Geschichte gibt, die nicht nur gelesen, sondern auch in ihrer Muttersprache gesehen werden kann. Mit Text auf Deutsch und begleitenden Videos in Österreichischer Gebärdensprache bietet das Buch ein einzigartiges Erlebnis. Es gibt den Kindern die Möglichkeit, zwischen den Sprachen zu wechseln und die Geschichte auf eine Weise zu verstehen, die ihnen vertraut ist. Gleichzeitig lädt es Eltern, Geschwister und Großeltern ein, gemeinsam die Österreichische Gebärdensprache zu entdecken und die Kommunikation in der Familie zu stärken. Irmgards Ziel ist klar: Die Österreichische Gebärdensprache soll Teil des Alltags sein und als gleichwertige Sprache neben Deutsch geschätzt werden. Mit "Der gehörlose Bär" hat Irmgard Hammer ein Buch geschaffen, das nicht nur die Fantasie anregt, sondern auch die Verbindung zwischen gehörlosen Kindern und ihren Familien stärkt – und dabei eine Brücke zwischen der Welt der Österreichischen Gebärdensprache und der Deutschen Schriftsprache schlägt.
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