Geld regiert die Welt aber nicht dein Herz

Die Welt zählte das Jahr 1944, als ich ihr Licht erblickte. Und dieses Licht war dunkel, denn es herrschte Krieg. Weltkrieg. Doch nicht im Bombenhagel stand meine Wiege: die heiße Sonne Brasiliens schien auf sie. Hell und Dunkel standen bereits bei ihr Pate. Denn die Eltern bangten um ihre Angehörigen in Deutschland und beweinten sechs Jahre später die zerstörten Städte und Kulturgüter bei ihrem ersten Besuch in der Heimat. So bildeten sowohl der Samba als auch die ehrfürchtigen alten Meister, Dichter, Denker und Musiker „Old Germany“´s meine so konträren ersten Eindrücke, die mich hernach das ganze Leben begleiten und meine Wärmeräume ausmachen würden. Mehrfach wechselte ich über den Atlantik, auf der Suche nach meiner Identität: bin ich nun Deutsche oder Brasilianerin? Bin ich hochentwickelt oder unterentwickelt? Bin ich reich oder arm? Patriarchal erzogen, galt es für mich nicht studieren zu dürfen, sondern mich zu ertüchtigen, gute Ehefrau und Mutter zu werden... Dennoch bin ich Krankengymnastin geworden, sodann kurze Zeit Ehefrau und danach für vierzig Jahre Alleinerziehende von drei Kindern. Mein geliebtes Geburtsland sah ich in der Zeit nicht wieder. 2012, nach einem halben Jahr auf einem Heilungsbiotop-Camp in Zentralbrasilien, kehrte ich nach Deutschland verändert zurück: der intensive Kontakt zu Mutter Erde hat mir die Ungereimtheiten in den zwischenmenschlichen Beziehungen deutlich werden lassen. Darauf studierte ich 7 Jahre lang das Patriarchat, in dem diese sich aufgebaut haben. Heute blicke ich von einer ganz anderen Warte auf das Weltenszenario. Ich sehe wie Hell und Dunkel weiterhin, subtil und kompetitiv, bis in die letzten Winkel der Schöpfung vordringen. Wohin geht es mit ihr? Sollte sie tatsächlich eine Fehlinvestition des Universums sein? Oder könnten vielleicht Hell und Dunkel ihre Zwillingskinder sein, die ihr zu immer weiterer Entfaltung verhelfen? Dass aus Schutt und Asche immer wieder ein neuer Frühling erblüht, lässt mich das Letztere glauben. Auch wir Menschen sind Kinder der Schöpfung und damit zugleich selbst Schöpfer . In meinem Buch möchte ich den Menschen das Warum ihrer manchmal so konträren Erfahrungen im Leben aufzeigen. Dabei möchte ich sie ermutigen, alle Umstände gelassen anzunehmen und sich immer wieder neu für schöne Wege in die Zukunft zu entscheiden.
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