"Es zerreißt mir das Herz"
26.06.2021
https://www.lauterbacher-anzeiger.de/lokales/lauterbach/es-zerreisst-mir-das-herz_23992428
"Es zerreißt mir das Herz"
26.06.2021
https://www.lauterbacher-anzeiger.de/lokales/lauterbach/es-zerreisst-mir-das-herz_23992428
04.07.21 - Das letzte Jahr war hart für alle Pflegekräfte und Ärzte in Deutschland. Corona stellte das Leben in den Krankenhäusern auf den Kopf, die Intensivstationen waren voll und darüber hinaus musste der "normale" Krankenhausalltag zusätzlich gewuppt werden. Mittendrin: Johanna Eifert, Assistenzärztin im Eichhof Krankenhaus in Lauterbach. Über ihre Eindrücke, Erlebnisse und Momente hat die 29-Jährige gemeinsam mit ihrer Schwester Theresa nun das Buch "Krankenhausreif" veröffentlicht.
"Das Buch enthält Geschichten aus dem Krankenhausalltag des letzten Jahres, handelt demnach unweigerlich von der Pandemie, aber auch ganz viel von der zwischenmenschlichen Beziehung und verschiedenen bewegenden und emotionalen Situationen zwischen Arzt und Patient", erzählt Johanna im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
"Das Schreiben war eine Art Therapie"
Ihre 24-Stunden-Dienste verbrachte die Lauterbacherin hauptsächlich in der Notaufnahme. "Dort passieren natürlich viele bewegende und schlimme Situationen, man hat mit Patienten zu tun, denen es sehr schlecht geht. Nach meiner Schicht habe ich im Januar 2020 angefangen, die Geschichten aus dem Krankenhaus aufzuschreiben. Ich wollte mir die Dinge von der Seele schreiben, es war eine Art Therapie für mich, um die Momente zu verarbeiten", sagt sie ehrlich.Kleinere Texte hatte sie auf Instagram gepostet und bekam dabei immer positive Resonanz von Menschen, dir ihr folgten. "Das musst du unbedingt als Buch zusammenschreiben", hatte man ihr immer wieder gesagt. "So entstand die Idee zum Buch." Eine Geschichte hat etwa drei Seiten und eine selbst gemalte Illustration von ihrer Schwester Theresa rundet das Konzept ab.
Corona hin, Corona her - aber auch in der Notaufnahme musste es weiterlaufen. Johanna berichtet von einem Fall, der ihr besonders in Erinnerung geblieben ist: "Ein Patient wurde eingeliefert und er war kurz vor dem Sterben. Durch einen Schlaganfall war er bereits ein Pflegefall und hatte eine Patientenverfügung, die besagte, dass keine lebenserhaltenden Maßnahmen durchgeführt werden sollen. In der Notaufnahme musste ich dann entscheiden: Was mache ich jetzt? Kann ich ihm helfen oder muss ich die Finger davon lassen? Nichts zu tun, ist oft viel schwieriger, als etwas zu machen", sagt sie.
"Es ist mein Traumberuf"
Es sind Geschichten, die ans Herz gehen. Die einem zum Lachen und zum Nachdenken bringen, aber auch emotional werden lassen. Es sind Geschichten, die dem Leser einen Einblick in den Krankenhausalltag im vergangenen Jahr geben sollen. Es sind Geschichten, die Johanna beim Niederschreiben geholfen haben, die Momente zu verarbeiten - "wie ein Kinderpflaster mit Marienkäfern auf eine unsichtbare Wunde zu kleben, die seit dem Pusten schon gar nicht mehr wehtut".Trotz aller mitreißenden, emotionalen und traurigen Momente: Der Job als Assistenzärztin ist für Johanna ihr Traumberuf. "Man darf die schönen Seiten dabei nicht vergessen. Wenn Patienten wieder gesund werden und sich für alles Geleistete bedanken." (Luisa Diegel) +++
Lauterbach - 1000 Euro für das Palliativteam Waldhessen in Lauterbach (Vogelsberg): Mit der Übergabe der vierstelligen Spende löste Eichhof-Ärztin Johanna Eifert ihr Versprechen ein, aus dem Gewinn ihres Buches „krankenhausreif“ einen Euro pro Exemplar an das SAPV-Team Lauterbach im Palliativverbund Waldhessen zu stiften. Wie die Eichhof-Stiftung mitteilt, wurde dieses Geld an nun an den Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin, Dr. Norbert Sehn, übergeben.
Johanna Eifert hat nach Angaben der Eichhof-Stiftung bislang rund 600 Bücher verkauft, und die 29-Jährige ergänzte den Betrag mit der Spende bei einer Lesung auf die Summe von 1000 Euro für das Palliativteam. „Es ist eine große Freude und Wertschätzung für unsere Arbeit, wenn Johanna Eifert mit ihrem finanziellen Beitrag so manche Anschaffung oder eine zusätzliche Ausstattung ermöglicht“, dankte Sehn seiner jungen Kollegin. (Lesen Sie auch: Eduard Popescu ist neuer Oberarzt am Krankenhaus Eichhof in Lauterbach)
Entstanden war die Idee zu dem Buch aus vielen schweren Situationen und Momenten während Eiferts Tätigkeit in der Notaufnahme, insbesondere während der Corona-Hochphase. Wie eine Therapie habe sich das Aufschreiben von dort Erlebtem für sie angefühlt und so habe sie sich die mentale Last von der Seele geschrieben, erklärt die Autorin.
Zunächst waren es kleinere Texte, die sie auf Instagram gepostet hatte. „Die Resonanz auf ihre Geschichten war so positiv, dass Freunde, Familie und sogar Follower sie aufforderten, aus den vielen kleinen Episoden ein ganzes Buch zu machen“, heißt es in der Eichhof-Mitteilung. Mit ihrer Schwester Theresa, die sich als Illustratorin und Lektorin eingebracht hat, sei Eifert dann zu dem Entschluss gekommen, die Zeit des Stillstandes außerhalb ihrer Dienste im Krankenhaus zu nutzen und tatsächlich ein richtiges Buch zu verfassen.
„krankenhausreif “ von Johanna Eifert
2. Auflage Juli 2021; Verlag & Druck: tredition GmbH Hamburg; ISBN Paperback: 978-3-347-28415-9 (15,99 Euro); ISBN Hardcover: 978-3-347-28416-6 (23,99 Euro)
Chronologisch nach Monaten geordnet erzählt Johanna Eifert, was sie bewegt. Es sind schöne und ergreifende Erlebnisse wie Genesungen. Doch auch die schweren Situationen ihres Berufes finden in diesem so persönlichen Buch Niederschlag. „Als ich mein Buch zum ersten Mal in der Hand gehalten habe, war ich sehr stolz, dass es fertig geworden ist“, erinnert sich Johanna Eifert. Auch die Reaktionen von Menschen außerhalb ihres beruflichen Umfeldes waren äußerst positiv.
Anerkennung zollt ihr auch der Vorstand der Eichhof-Stiftung Lauterbach Mathias Rauwolf: „Einblicke in das innerste Gefühlsleben zu geben, erfordert Mut.“ Die Leserinnen und Leser an den persönlichen Eindrücken und Erlebnissen teilhaben zu lassen, schaffe aber auch Verständnis für die tagtäglichen Situationen, denen das Krankenhaus-Personal begegnen müsse.
Rauwolf sei sehr dankbar dafür, dass die junge Ärztin mit ihrer Spende das Palliativteam am Standort Lauterbach so großzügig unterstütze. Schließlich gehe es in der ambulanten Betreuung von unheilbar kranken Patienten neben der medizinischen und pflegerischen Begleitung vor allem um „Würde und Lebensqualität, die man mit kleinen Gesten dank zusätzlicher finanzieller Mittel erreiche“. Dazu bedarf es Menschen mit großer Empathie und Sinn für das Gemeinwohl, lobt der Vorstand. (lio)
https://www.fuldaerzeitung.de/vogelsberg/vogelsberg-aerztin-johanna-eifert-buch-krankenhausreif-eichhof-krankenhaus-arbeit-alltag-91032278.htmlEinen Euro für mehr Würde und Lebensqualität
04.10.2021 Presse | Eichhof-Stiftung Lauterbach
Ärztin Johanna Eifert schreibt Buch über ihren Krankenhausalltag / Spende an Palliativteam Waldhessen am Krankenhaus Eichhof.
Sie lässt die Leser*innen an ihrem Gefühlsleben teilhaben: die Autorin von „krankenhausreif“ und Ärztin am Krankenhaus Eichhof Johanna Eifert spendet einen Euro pro verkauftem Exemplar für das Palliativteam Waldhessen in Lauterbach.
1.000 EUR für das Palliativteam Waldhessen in Lauterbach: Mit der Übergabe der vierstelligen Spende löste Eichhof-Ärztin Johanna Eifert ihr Versprechen ein, aus dem Gewinn ihres Buches „krankenhausreif“ einen Euro pro Exemplar an das SAPV-Team Lauterbach im Palliativverbund Waldhessen zu stiften. Dieses Geld nahm dessen Leiter, der Chefarzt Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Norbert Sehn, jetzt entgegen.
Die 29-jährige Assistenzärztin am Lauterbacher Krankenhaus hat bislang rund 600 Bücher verkauft und sie ergänzte den Betrag mit der Spende bei einer Lesung auf die Summe von 1.000 EUR für das Palliativteam. „Es ist eine große Freude und Wertschätzung für unsere Arbeit, wenn Johanna Eifert mit ihrem finanziellen Beitrag so manche Anschaffung oder eine zusätzliche Ausstattung ermöglicht“, dankt Dr. Sehn seiner jungen Kollegin.
Entstanden war die Idee zu dem Buch aus vielen schweren Situationen und Momenten während ihrer Tätigkeit in der Notaufnahme, insbesondere während der Hochphase von COVID-19. Wie eine Therapie habe sich das Aufschreiben von dort Erlebtem für sie angefühlt und so habe sie sich die mentale Last von der Seele geschrieben, erklärt die Autorin.
Zunächst waren es kleinere Texte, die sie auf Instagram gepostet hat. Die Resonanz auf ihre Geschichten war so positiv, dass Freunde, Familie und sogar Follower sie aufforderten, aus den vielen kleinen Episoden ein ganzes Buch zu machen. Gemeinsam mit ihrer Schwester Theresa, die sich als Illustratorin und Lektorin eingebracht hat, sei sie dann zu dem Entschluss gekommen, die Zeit des Stillstandes außerhalb ihrer Dienste im Krankenhaus zu nutzen und tatsächlich ein richtiges Buch zu verfassen.
Chronologisch nach Monaten geordnet erzählt Johanna Eifert, was sie bewegt. Es sind schöne und ergreifende Erlebnisse, beispielsweise, wenn ein Mensch genesen ist. Doch auch die schweren Situationen ihres Berufes finden in diesem so persönlichen Buch Niederschlag. Freude bereiten die zwischenmenschlichen Situationen, die sie mit Kolleg*innen aus Ärzteschaft und Pflege erlebt hat. Sie beleuchten den Zusammenhalt, der im Gesundheitswesen ein so wichtiges Gut ist.
„Als ich mein Buch zum ersten Mal in der Hand gehalten habe, war ich sehr stolz, dass es fertig geworden ist“, erinnert sich Johanna Eifert. Auch die Reaktionen von Menschen außerhalb ihres beruflichen Umfeldes waren äußerst positiv, das habe ihr sehr gut getan und die anfänglichen Zweifel, ob sich wirklich jemand für ihre Erfahrungen interessiere, verschwinden lassen, so die Assistenzärztin.
Anerkennung zollt ihr auch der Vorstand der Eichhof-Stiftung Lauterbach Mathias Rauwolf: „Einblicke in das innerste Gefühlsleben zu geben erfordert Mut. Die Leser*innen an den persönlichen Eindrücken und Erlebnissen teilhaben zu lassen schafft aber auch Verständnis für die tagtäglichen Situationen, denen die Mitarbeiter*innen in einem Krankenhaus begegnen müssen.“
Er sei sehr dankbar dafür, dass die junge Ärztin mit ihrer Spende das Palliativteam am Standort Lauterbach so großzügig unterstütze. Schließlich gehe es in der ambulanten Betreuung von unheilbar kranken Patienten neben der medizinischen und pflegerischen Begleitung vor allem um „Würde und Lebensqualität, die man mit kleinen Gesten dank zusätzlicher finanzieller Mittel erreiche“, sagt Mathias Rauwolf. Dazu bedarf es Menschen mit großer Empathie und Sinn für das Gemeinwohl, lobt der Vorstand.
„krankenhausreif“ von Johanna Eifert
2. Auflage Juli 2021
Verlag & Druck: tredition GmbH Hamburg
Ein Textausschnitt aus "krankenhausreif" wurde auf https://www.arzt-im-vogelsberg.de/presse/presse-details.html?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=22&cHash=39800170a632575d7c7c1e84c85601fa veröffentlicht.
Dort findet man auch alle Infos rund um das Thema:
Allgemeinmediziner*in werden im Vogelsbergkreis.
Die niedergelassenen Ärzte sind ein Grundpfeiler der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Der Standard unserer ambulanten medizinischen Versorgung ist hoch. Im Vogelsbergkreis gibt es für Studierende der Humanmedizin und Ärztinnen und Ärzte verschiedene Angebote, vom Studium über die Weiterbildung bis zur Niederlassung in der eigenen Praxis.